urban wilderness

Stadt.Leben.Forschung

 

Vorlesung | lecture
Universität für angewandte Kunst Wien
Zentrum für Kunst- und Wissenstransfer
Postgasse 6, 2. Stock
A-1010 Wien

 




Die Wildnis beginnt vor der Haustür, nur nehmen wir sie meist nicht als solche wahr. Gewohnt an moderne Technologien und geprägt von einer Vielzahl medialer Kanäle, verliert der heutige Stadtmensch zunehmend die Fähigkeit sich ohne Navigations-App in seiner urbanen Umwelt, geschweige denn in freier Natur, zurechtzufinden. Irgendwie isoliert und ohne Bezug zu anderen Mitgeschöpfen, mit denen er seinen städtischen Lebensraum teilt, bestreitet der Mensch seinen Alltag. Geht dabei aber nicht ganz Wesentliches verloren, läßt sich fragen. Was ist dran an der Rede vom Natur-Defizit-Syndrom?
Provokant lässt sich vorschlagen, ob wir statt Antidepressiva einzunehmen lieber einen Waldspaziergang machen, ob wir die so genannten Zivilisationskrankheiten – von Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom bis zum Burnout – prinzipiell am besten mit „Natur“ behandeln sollten?
Anhand verschiedener philosophischer Ansätze und einem besonderen Fokus auf Aspekte nativer Kulturen, soll im Zuge der Lehrveranstaltung das ambivalente Verhältnis urbaner Wildheit erschlossen und Fähigkeiten vermittelt werden, die uns den „Dschungel“ der Stadt spürbar näher bringen.
Neben Gastvorträgen, medialen und natürlichen Inputs werden folgende Inhalte präsentiert: Shelter-Water-Fire-Food, Vogelsprache, Spurenlesen und andere primitivtechnologische Skills sowie die urbane Tier- und Pflanzenwelt, Cultural Mentoring und die theoretischen Ansätze des Konstruktivismus.
Der Fokus liegt auf der gemeinsamen Eroberung des urbanen Raums und der persönlichen Produktion der Studierenden.
Die Vorlesung findet bei jeder Witterung statt.

 

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