ChameleON

interaktive Installation | interactive Installation 2025

 

Technische Unterstützung, Programmierung | Technical support, programming: Alexander Schuc

Assistenz | Assistance: Holunder Heiss, Mark Beckmann

 



 


 

ChameleON

 

ChameleON ist eine Medienskulptur, die in Form und Funktion einem Chamäleon nachempfunden ist. Das Objekt weist eine transluzente Haut auf und ist im Inneren mit 2000 LEDs sowie zwei Kameras ausgestattet, die als Augen des Chamäleons fungieren. Die Skulptur ist auf einem Sockel platziert, in dem sich die übrigen technischen Komponenten befinden. Sie reflektiert ihre Umgebung wie auch das Publikum in Echtzeit und bietet dadurch eine mediale Interaktion, die sowohl visuelle als auch kontextuelle Dimensionen umfasst.

 

Das ChameleON symbolisiert die Fähigkeit, sich an verschiedene Begebenheiten anzupassen und sich seiner Umwelt zu akkomodieren. Im Gegensatz zu den allgegenwärtigen, medialen Selbstdarstellungen, die nur das eigene Ab-bild in die Welt hinausstreamen, auf dass diese staune und like, verleibt sich das ChameleON seine Umgebung ein und schmeichelt der Eitelkeit seines Publikums. Dadurch setzt es einen ironischen Kontrapunkt zu den oftmals recht konformen Selbstinszenierungen, bei denen jeweils nur die eigene „Haut“ im Mittelpunkt steht.

 

Seine Haut ist nicht mehr „Hardware“, sondern wird zur „Software“, wenn sie die Umgebung in Form von elektronischen Bildern wiedergibt. Das technologisierte ChameleON nutzt die Veränderung im Raum als Information, es kommuniziert mit seinem Umfeld, indem es dieses reflektiert. Seine Überlebensstrategie ist es, sich durch Konformität an die Umgebung anzupassen.

 

Dieses Reflektieren der Umgebung ist als kritische und humorvolle Anspielung auf die individuelle Medienpräsenz und die Kultur der Selbst-Bespiegelung zu sehen.
Das ChameleON nutzt seine Technologie nicht nur zur Wiedergabe seines Gegenübers, sondern auch als kritisches Kommentar zu unserer heutigen Medienkultur. Es spiegelt nicht nur das Publikum wider, sondern hinterfragt auch die Art und Weise, wie wir uns selbst in sozialen Netzwerken darstellen.

 

Obgleich viele Menschen in der heutigen Zeit ihre Individualität in den sozialen Medien zur Schau stellen, geschieht dies oft innerhalb bestimmter gesellschaftlicher Normen, die viele dieser Darstellungen doch wieder recht gleichförmig erscheinen lässt.
Das ChameleON steht somit für die Spannung zwischen echtem Selbst und der medialen Inszenierung, wo die Anpassung an äußere Erwartungen manchmal die authentische Identität überlagert.

 

Reflexion statt Inszenierung ist seine Antwort auf diesen gesellschaftlichen Zustand.

 


 

ChameleON is a media sculpture modelled in form and function on a chameleon. The object features a translucent skin and on the inside is fitted with 2,000 LEDs as well as two cameras, serving as the chameleon’s eyes. The sculpture is placed on a pedestal which houses the other technical components. It reflects its surroundings, as well as the audience, in real time and thus enables a media interaction that comprises both visual and contextual dimensions.

 

The ChameleON symbolises the ability to adapt to various conditions and merge with one’s surroundings. In contrast to the omnipresent media self-displays, merely streaming one’s image into the world, for the latter to gape and like, the ChameleON incorporates its surroundings and flatters its audience’s vanity. Thus, it ironically counters the often pretty conformist self-presentations, the centre of which usually is nothing but one’s skin.

 

Its skin no longer is hardware but turns into software when it reproduces the surroundings in the form of electronic images. The high-tech ChameleON uses changes in the room as information, it communicates with its setting by reflecting it. Its survival strategy is to adapt to its surroundings through conformity.

 

This reflecting of the setting is to be understood as a critical and humorous reference to the individual media presence and the culture of self-adulation. The ChameleON uses its technology not only for the reproduction of its opposite, but also as a critical commentary on today’s media culture. It mirrors not only the audience, but also questions the way we present ourselves in social networks.

 

Although many people today exhibit their individuality in the social media, this often happens within certain social norms, which makes many of those depictions appear rather uniform. The ChameleON thus represents the tension between the real self and the media presentation, where the adaptation to external expectations sometimes superimposes the authentic identity.

 

Reflection instead of presentation is its answer to this social state of affairs.

 




 


making of:

 



 

Besonderen Dank an | special thanks to:

Mark Beckmann, Michael Gassebner, Holunder Heiss, Matthias Hirschhuber, Reinhard Jordan, Wolfgang Löffler, Lee Matthews, Günter Töpfer, Alexander Schuc, Gerfried Stocker